Photovoltaik-Nutzung
in der Landwirtschaft
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Innovation trifft Tradition - Doppelnutzung als große Chance
Die Idee zur Doppelnutzung von landwirtschaftlicher Fläche zur landwirtschaftlichen sowie zur Strom-Produktion ist nicht neu, jedoch aktueller denn je. Dieses innovative Konzept der Kombination wird unter dem Begriff der „Agrar-Photovoltaik“ geführt und bietet die Möglichkeit, gleichzeitig auf einer Fläche Landwirtschaft zu betreiben und Energie zu gewinnen.
Österreich hat sich zu dem ambitionierten – jedoch absolut notwendigen – Ziel bekannt, bis 2030 Strom ausschließlich aus erneuerbaren, heimischen Quellen zu beziehen. Die Photovoltaik wird somit zu einem DER Fundamente in Österreichs Stromversorgung, da sie rasch und umfangreich ausgebaut werden kann.
Schon immer Vorreiter der Photovoltaik-Nutzung waren Landwirtschaftsbetriebe, da einerseits hohe Energieeigenverbräuche entstehen können und andererseits geeignete Dachflächen sowie sonstige Flächen für eine nachhaltige Stromproduktion zur Verfügung stehen. War der Zubau von Photovoltaik lange Zeit nur auf Dachflächen beschränkt, kann sie mittlerweile – besonders im Agrarsektor – vielseitig und innovativ umgesetzt werden. Die Integration der Sonnenstromerzeugung in den Agrarsektor ist daher mittlerweile aktueller denn je und bringt dabei einen großen Mehrwert für Mensch und Umwelt.
Die vielfältigen Anwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten der Photovoltaik in der Landwirtschaft lassen viele Aspekte in neuem Licht erstrahlen.

das Beste aus beiden Welten
Die Umsetzung der PV-Anlage in der Landwirtschaft hängt unter anderem von der Landnutzung, den vorherrschenden Bodenbedingungen, der geplanten elektrischen Energieerzeugung, aber auch von den Bedürfnissen der Pflanzen bzw. Tiere ab. Hier kann die PV-Anlage flexibel angepasst werden damit sowohl für die landwirtschaftliche Produktion als auch für die Sonnenstromproduktion das Optimum ermöglicht wird – und somit das Beste aus beiden Welten möglich ist.
Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Doppelnutzen
Mit Photovoltaik-Anlagen, die ebenerdig auf einer freien Fläche aufgestellt werden, können neben der extensiven Bewirtschaftung mit Weidetieren zahlreiche weitere Vorteile, wie beispielsweise für Landwirte eine zusätzliche Einkommensquelle, geschaffen werden.
Senkrechte Photovoltaik-Module
Anders als bei den herkömmlichen Anlagen wird bei bifazialen Modulen auf beiden Seiten Strom produziert. Die Ausrichtung der Module erfolgt dabei nach Osten (Morgensonne) und Westen (Nachmittagssonne) und verzeichnet während dieser Zeiten die größte Stromproduktion. Diese Anbringung eignet sich auch sehr gut als Zaun.
Gezielte Doppelnutzung in der Geflügelhaltung
Die bisherigen Testflächen bieten den Tieren natürlichen Unterstand und eine gute Beschattung. Es werden keine wertvollen Ackerflächen für die Ökostromproduktion verwendet, sondern natürliche Auslaufflächen für das Geflügel doppelt genutzt – für die Ökostromproduktion und als Hühnerweide.
Agrar-Photovoltaik-Forschungsanlagen
Die Pilotanlage in fünf Meter (Durchfahrts-)Höhe wurde vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE initiiert und gemeinsam mit sechs weiteren Projektpartnern realisiert und wird nun unter Realbedingungen erprobt. Durch die erhöhte Anbringung der Module bleibt die Bewirtschaftung mittels Traktoren u.ä. weiterhin möglich.
Landwirtschaft im Wandel
TRENDS IN DER LANDWIRTSCHAFT
Die steigende Elektrifizierung in vielen Bereichen führt zu einer zunehmenden Nachfrage nach Strom, der erneuerbar und am besten an Ort und Stelle produziert werden soll. Vor allem in der Landwirtschaft von heute sind mehrere Trends erkennbar, die in Zukunft durch den Einsatz von Photovoltaik noch besser unterstützt werden können. Neue Geschäftsmodelle durch Photovoltaik in der Landwirtschaft entstehen, neben Stromlieferungen in das Stromnetz beispielsweise durch die Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen für die Stromproduktion. Herkömmliche Landwirte werden dadurch zu „Energiewirten“
DIE KLIMAKRISE FORDERT ANPASSUNGEN
Die Klimakrise ist eine immense Herausforderung für die Landwirtschaft. Ernteausfälle durch verstärkte und häufigere Extremwetterereignisse, Hitze sowie Wassermangel gehören in vielen Regionen Österreichs zu diesen Herausforderungen. Mit fortschreitendem Klimawandel wird es immer schwieriger, unsere Ernährungsgrundlagen aufrechtzuerhalten. Um diesem Problem entgegenzusteuern, muss, unter anderem, die Stromversorgung bis 2030 auf vollständig erneuerbare Quellen umgestellt werden. Besonders in der Landwirtschaft bedeutet dies Maßnahmen zu setzen, die Agrarpflanzen vor Hitze und Trockenheit sowie Unwettern schützen.
SICHTBARE ENERGIEWENDE
Das Erscheinungsbild unserer gewohnten Landwirtschaft wird sich zunehmend verändern und die Sichtbarkeit erneuerbarer Energietechnologien wird zunehmen. Dafür benötigt es eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Gemeinsam mit innovativen Lösungen gelingt es, die Energiewende im Einklang mit den vorherrschenden Bedürfnissen und im Sinne aller Generationen nachhaltig zu vollziehen.
Vorteile der PV-Nutzung in der Landwirtschaft
- Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen
- Reduktion der fossilen Energieträger
- Unmittelbarer Strombedarf vor Ort kann auch vor Ort gedeckt werden
- Dezentrale Stromerzeugung vermeidet Netzausbau
- Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen
- Vermeidung der Flächenkonkurrenz von Lebensmittel- und Stromproduktion
- Windschutzgürtel, Beschattungselement und Hagelschutz durch Photovoltaikmodule bieten höhere Widerstandsfähigkeit der Standorte
- längere Feuchte im Boden durch deutliche Reduktion der Verdunstung
- Schutz vor Versiegelung
- Aktiver Naturschutz durch Schaffung von Ausgleichsflächen und Ersatzbiotopen
- Steigerung der regionalen Wertschöpfung sowie positiver Einfluss auf die ländliche Entwicklung - Einhaltung der ÖPUL-Kompatibilität
- Neue Einkunftsmöglichkeiten für Landwirte durch Stromproduktion bzw. Verpachtung
- Nützlingsförderung für einen naturverträglichen Pflanzenschutz
Informationsbroschüre
"Photovoltaik-Nutzung in der Landwirtschaft - Einblick in die umfangreichen Möglichkeiten der nachhaltigen Sonnenstromproduktion im Agrarsektor"
Mit der neuen Broschüre und der darin vorgestellten umfangreichen sowie spannenden Anwendungsmöglichkeiten, zeigt der Bundesverband Photovoltaic Austria das Potential der Sonnenstromproduktion im Agrarsektor auf.
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presse
PRESSEMELDUNGEN DES PVA zum Thema
Pressefotos
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ORF - Infosendung
Veranstaltung
Dezember 2018: Gemeinsam gegen den Klimawandel: PV-Doppelnutzung für Landwirtschaft und Energiewende
Die Landwirtschaftskammer Österreich (LK Österreich) und der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) luden im Dezember 2018 zu einer Veranstaltung in der Wissenschaftler und Experten aus der Praxis über deren Erfahrungen und Lösungsansätze zur Agrar-Solar-Kopplung referierten.
Downloads
- Veranstaltungsprogramm
- Techno-ökonomische und sozio-ökologische Betrachtungen zur Agrarphotovoltaik-Systemtechnik sowie internationale Marktentwicklungen
Stephan Schindele, Fraunhofer ISE Freiburg - Technische Lösungen für Doppelnutzungen
Christoph Mayr, Austrian Institute of Technology (AIT) - Steigerung der Landnutzungseffizienz durch Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen – zwei Praxisbeispiele
Norbert Miesenberger & Martin Fleischanderl, Helios Sonnenstrom
Weiterführende Informationen
Innovationsgruppe APV-RESOLA
Fraunhofer ISE

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